Additive Subtraktionen sind eine Eigenerfindung. Keiner der bekannten Computerkunstrichtungen zuzuordnen. Ich bin Anders.
Wie entstehen “Additive Subtraktionen“?
Eine satirische Selbstbetrachtung
Man nehme etwas vom Kubismus, etwas vom Impressionismus etwas mehr von der Popart und der Modernen Kunst, dazu 2 Anteile zeitgenössische Kunst. Dazu gebe man eine große Portion Phantasie, etwa 2 kg Farben sowie digitale Informationen im Verhältnis 1:3. Zugefügt werden müssen 20 Jahre Erfahrung in der Bildbearbeitung. Nun entfernt man die Überschüsse. Mit der ruhigen Hand eines Chirurgen verrührt man alles für etwa eine Stunde. Dann drückt man auf Enter. Schon entstehen die „Additiven Subtraktionen“– als neue Kunstrichtung. Viel Spass beim Nachmachen.
Eine ernsthafte Betrachtungsweise
Meine Kunst beginnt mit meinen Reisen. Meiner eigenen Fotografie. Mit der Auswahl der eigenen Bilder. Das Konzept, das was ich erreichen will, habe ich in meiner Phantasie vor Augen. Die Frage ist, wie erreiche ich dieses Ziel? Welches Bildbearbeitungsprogramm kann was? Welche Werkzeuge (Tools) verwende ich?
Weiter geht es über die Bestimmung geeigneter Bildausschnitte. Die Erstellung und Auswahl geeigneter Farbmodelle – die der Grafik Leben einhauchen. Über die Kombination und individuelle Manipulation mittels verschiedener Ebenen und Masken kommt es zur Verfeinerung der Ausstrahlungskraft des Motivs und seiner Farbgebung. Selbst die Nachbearbeitung mittels professioneller Bildbearbeitungsprogramme beendet meine Arbeit lange noch nicht.
Grenzen des künstlerischen Prozesses werden erst dort erreicht, wo geeignete Werkzeuge fehlen oder handwerkliches Können und die Phantasie an ihre Grenzen stoßen.
Für mich jedoch gilt: „Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt“.
Albert Einstein sagte schon: „Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.“
Wenn der Phantasie keine Grenzen gesetzt sind, folgt mein logischer Schluss: Wenn geeignete Werkzeuge (Tools) fehlen, dann werden sie halt erfunden, entwickelt und angewendet! Nur so entstehen und entstanden, jeweils zu ihrer Zeit, „andere“ Kunstrichtungen. Die „Anderen“ haben für lange Zeit eine Stilrichtung vorgegeben.
Bei der Arbeit durchschreiten meine Werke vielschichtige Stadien der Verwandlung. Ich beziehe dabei das Unvorhergesehene immer wieder in die Bildgestaltung mit ein, versuche die Ergebnisse auch inhaltlich fortzuschreiben.
Das von der Norm Abweichende, das Unvorhersehbare fordert mich als Künstler dabei besonders heraus. Meine Arbeiten durchlaufen eine langwierige Prozedur bis zu dem Punkt, an dem ich den Vorgang als vollendet ansehe. Für einzelne meiner Werke benötigte ich volle 3 Monate. Der Computer selbst malt keine Bilder, er ist lediglich ein Werkzeug – so wie Pinsel und Farben die Werkzeuge eines Malers sind. Wie Hammer und Meisel des Bildhauers, wie die Feder des Literaten und das Instrument des Musikers, nur Werkzeuge sind.
Entscheidend ist das Wissen und Können. Womit wir – rekursiv – wieder bei der Kunst angekommen sind.